Welche familiäre Verbindung besteht zwischen dir und Kenia?
WAS IST MOMENTAN DORT DIE EINHEIMISCHE LEBENSSITUATION UND DER ZUSTAND DES LANDES?
The Coffee Board unterstützt das Waisenheim Orphan‘s Hope & Life Kenya e.V.. Dieses Heim existierte aber schon vor der Kaffeerösterei.
WIE ENTSTAND DAS WAISENHEIM UND DIE ZUSAMMENARBEIT MIT THE COFFEE BOARD?
Kannst du uns eine Anekdote oder eine Geschichte eines Waisenkindes erzählen? Was ist durch eure Hilfe möglich geworden?
Es gibt viele wirklich herzzerreißende Geschichten und kleine schöne Anekdoten. Meine erste Geschichte ist die von der kleinen Sophia. Wir haben sie vor 10 Jahren auf dem Rücken ihrer toten Mutter in einer Grube gefunden. Sophia war so traumatisiert, dass sie jahrelang nicht gesprochen hat, doch durch unsere Hilfe, das geschenkte Vertrauen und Zuneigung, spricht sie heute und geht zur Schule. Sie ist offen, glücklich und ein motivierter junger Teenager.
Eine schöne Anekdote hat sich bei meinem letzten Besuch im März 2020 ereignet und bezieht sich auf die Entwicklung der Kids. Ich versuche bei jedem Besuch Zeit mit den Kids zu verbringen, mit Ihnen zu sprechen und das Leben durch ihre Augen zu sehen. Man merkt, dass sich die Bedürfnisse ändern, sie werden älter und sind neugieriger. Das was für uns in Deutschland selbstverständlich ist; der Zugang zum Internet ist in den ländlichen Regionen eher eine Seltenheit. Ich habe einen kleinen WLAN Router besorgt und mit den Kindern eine Reise durch die Welt gemacht. Sie wollten wissen wie bunt unsere Welt ist? Sie fragten mich, wie sehen Menschen aus Italien, Deutschland, Frankreich oder China aus? Wir saßen in unserem Wohnzimmer bis wir das Datenvolumen aufgebraucht hatten – sie waren begeistert! Für viele Menschen in Europa ist das nichts Besonderes unterschiedliche Nationalitäten kennenzulernen – aber für unsere Kinder war es eine tolle Erfahrung.
Dieser Nachmittag bleibt mir bis heute im Kopf und deshalb lebe ich durch The Coffee Board ganz besonders das Thema Antirassismus. Mit dem Credo „All colours are beautiful“ und „Together we make the perfect blend“ vereine ich uns Menschen und unsere Kaffeebedürfnisse. Orphan’s Hope & Life gibt mir die Inspiration und erinnert mich immer wieder daran: „Konzentriere dich auf die wesentlichen Dinge“. Partnerschaftliches Arbeiten in den Anbauländern, als auch mit meinen Kunden in Europa steht mit an oberster Stelle.
Was steckt denn hinter deinem Credo „All colours are beautiful“ und „Together we make the perfect blend“?
Hinter beiden Statements steht diskriminiere keine andere Person. Mit „All colours are beautiful“ möchte ich zusätzlich, innerhalb der Kaffeeszene darauf hinweisen, dass alle Röstungen ihre Berechtigung haben, es ist ganz dir überlassen welchen Kaffee du trinkst. Um es farblich auszudrücken, magst du eher die helle/ skandinavische Röstung oder eher die dunkle/ italienische Röstung – es ist egal „All colours are beautiful“. Und „Together we make the perfect blend“ bedeutet, gemeinsam mit The Coffee Board kannst du deinen eigenen Bürokaffee kreieren – ganz nach deinem Geschmack, ein Bereich, der dieses Jahr sehr interessant für uns wird. </span >
Wie sieht die Patenschaft aus mit einem Waisenkind? Was bewirke ich dadurch?
Wir leben einen holistischen Ansatz, Patenschaft sollte zu einer Partnerschaft werden. Ein Kind wächst heran, und man darf es für eine gewisse Zeit begleiten, es unterstützen und ihm helfen heranzuwachsen, damit es ein wichtiger Teil der kenianischen Gesellschaft werden kann. Neben dem natürlichen Versorgen wollen wir unterstützen, fördern und Hilfestellungen geben.
Paten können mit Einmal-Spenden helfen, oft gibt es spezifische Projekte für die wir als Verein sparen, bis wir sie umsetzen können wie zum Beispiel der Bau eines neuen Hauses für die älteren Jungs. Man kann unseren Kindern aber auch mit einer regelmäßigen Spende von 30 Euro helfen.
- eine ausgewogene Ernährung
- Kleidung und Schuhe
- medizinische Versorgung und
- die Schulbildung auf einer Privatschule
Ich wurde oft gefragt, ob das wirklich notwendig ist z.B. der Besuch einer Privatschule. Unsere Antwort ist eindeutig „Ja“ unsere Kinder haben schlimmes erlebt und brauchen mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung als andere Kinder, daher legen wir sehr viel Wert darauf Ihnen den bestmöglichen Start in ihr Leben zu geben. Bildung ist Wissen und das Fundament für das eigene Leben.