Wir kommen ursprünglich beide aus der Bürowelt und haben dort unterschiedliche Karrieren verfolgt. Vor einigen Jahren entschieden wir uns, etwas Eigenes zusammen zu gründen. Wir fokussierten uns auf die Getränkeindustrie. Dabei überlegten wir, welches Getränk sich anbieten würde, um durch dessen Konsum auch etwas Soziales zu bewirken. Wir entschieden uns dann für Kaffee, da hinter diesem Produkt so viel steckt -, angefangen von dem Anbau und der Aufbereitung durch die Kaffeebauern und endend mit der Röstung – im Falle von hochwertigem Kaffee sind das alles Experten. Kurz: ein Weltprodukt mit Anspruch und Komplexität.
Wir wussten, dass wir von Anfang die richtigen Partner brauchten, um unser eins-zu-eins_Kaffeekonzept herauszubringen. Auf einem riesigem Markt – dem Bürokaffeesegment – wollten wir mit etwas Neuem, Frischem und Sozialen durchstarten. Aber wie konnten wir gegen die Großen und Etablierten ankommen…?
Die Antwort: gemeinsam. Denn das „United“ in unseren Firmennamen bedeutet eben nicht, dass wir alles selbst machen, sondern, dass wir die richtigen Partner haben und mit Respekt und auf einer gemeinsamen Wertebasis zusammenarbeiten.
Wir starteten also schnell mit zwei guten Kaffeeröstungen – einmal Espresso und einmal Kaffee Crema – Visitenkarten, Website, einer Präsentation und legten einfach los.
Schnell kamen die ersten Kunden und wir definierten unsere Zielgruppe: werteorientierte Kaffeetrinker im Bürobereich, die Kaffeequalität ebenso schätzen wie die Möglichkeit, mit jedem Schluck etwas Gutes tun.
Über jeden Kilo Kaffee leisten wir einen sozialen Impakt und ermöglichen darüber zehn Mahlzeiten für Schulkinder in Burundi. Die Kinder gehen gerne in die Schule, aber umso lieber und auch kontinuierlich, wenn es dort Schulmahlzeiten gibt; in Trockenzeiten ist es noch wichtiger, denn dann sind die Vorräte zu Hause knapp und die Kinder kommen dann mit einer Schulmahlzeit am Tag aus. Das Durchschnittsalter in Burgundi ist übrigens 18 Jahre, und es ist erstaunlich zu sehen wie glücklich und motiviert die Kinder sind, wenn Sie zur Schule gehen können. Da wir daran glauben, dass Bildung die Basis jeder Entwicklung ist, war und ist es uns wichtig, dass mit unserem Konzept Bildung und Ernährung gleichzeitig unterstützt werden. Ein toller „Nebeneffekt“ des Ganzen ist, dass der Anteil der Mädchen bei Schulen, in denen die Mahlzeiten angeboten werden, von 20% auf 50% angestiegen ist!
Manche Menschen sind kritisch, wenn es um die Arbeit von NGOs geht. Dazu in aller Kürze: Wir arbeiten mit einem tollen NGO-Partner zusammen, der mit uns kontinuierlich kommuniziert, aber wir sind auch jedes Jahr persönlich vor Ort (außer in diesem Jahr auf Grund von COVID-19). Wir sehen dann den Einkauf der Rohstoffe für die Mahlzeiten, die Zubereitung durch die Eltern der Schulkinder und – was am meisten Freude bereitet, den Moment, wo der Schuldirektor „Bonne appetit“ sagt und die Kinder Ihr Mittagessen genießen!
Jedes Jahr wollen wir unseren Impakt verdoppeln, d.h. die doppelte Menge an Schulmahlzeiten wie letztes Jahr erbringen. Durch COVID 19 gab es leider einen großen Impakt auf uns, da viele Büros über längere Zeiten geschlossen hatten. Darum möchten wir nun auch Privatkunden anzielen. Es ist sinnvoll auf zwei starken Beinen zu stehen. In der Bürowelt und zu Hause im Privatbereich kann man effektiv sein.
Kaffee kann man immer etwas Neues ausprobieren. Es ist etwas Besonderes, dass jeder für sich selbst entdecken soll. Ich persönlich liebe die Vielfalt und trinke auch gerne von anderen Marken Kaffee.
Wir, das Sensaterra-Team, bedanken uns herzlichst bei Bean United für das Interview und wünschen ihnen weiterhin alles Gute auf ihrem Weg.