Kaffeerösterei Konstanz: Interview mit Rolf Bernhardt

Kaffeerösterei Konstanz: Interview mit Rolf Bernhardt
Die Kaffeerösterei Konstanz war schon damals weit seiner Zeit voraus, als sie schon im Jahr 2002 mit dem rösten von Spezialitätenkaffee begannen. Wir wollten mehr über die Geschichte erfahren und trafen uns mit Rolf Bernhardt, dem Gründer dieser Rösterei.

Wie kam es zum frühen Start der Spezialitätenkaffeeröstung?

Wir betrachten uns in Deutschland als einer der Pioniere für Spezialitätenkaffees. Vor 20 Jahren gründete ich die Kaffeerösterei Konstanz und habe ganz bewusst auf höchste Qualität gesetzt. Damals war ich als Unternehmensberater tätig und war mir dessen bewusst, dass sich der Trend im Kaffeebereich ändern würde. Mit den Jahren wuchs ein richtiger Hype um Spezialitätenkaffees. Hochwertiger Kaffee wurde zu etwas Sozialem: man trifft sich in einem Café, zu einer Tasse Kaffee in den Pausen am Arbeitsplatz, man sitzt vor seinem Notebook in einer Cafébar. Die Thermoskanne, befüllt mit einem Zweckgetränk, gibt es nicht mehr, Kaffee entwickelt sich zum Genussgetränk. In den meisten Büros stehen heute Kaffeevollautomaten zur Verfügung. In den letzten zwei Jahrzehnten entstanden schicke Kaffeebars und Coffeeshops, für die Küche zu Hause wurden chromblitzende, teure Kaffeemaschinen angeschafft. Die Verbraucher begannen mehr auf Qualität und den Geschmack zu achten. Rund um das Thema Kaffee entstand ein neuer Lifestyle. Heutzutage lieben es die Menschen auch die Geschichten, die hinter dem Kaffee stecken, zu entdecken. Es entsteht ein stärkerer Bezug vom Konsumenten zum Produkt.

In der Kaffeerösterei Konstanz werden auch Seminare angeboten. Was ist ein typischer Fehler, der vom Durchschnittsendverbraucher durchgeführt wird?

In erster Linie bieten wir Seminare für den gewerblichen Kaffeebereich oder für Verkäufer aus der Kaffeewelt an. Erst seit einigen Jahren bieten wir auch Seminare für Endverbraucher an. Viele von ihnen kaufen sich eine teure Kaffeemaschine und wissen nicht diese zu bedienen.

Allgemein würde ich jedoch sagen, ein typischer Fehler ist: falscher Mahlgrad der Kaffeebohnen, zu heiße Milch beim Aufschäumen und schlechte Kaffeequalitäten.

In der Kaffeerösterei Konstanz verarbeitet ihr auch einige Raritäten. Kannst du mir von einer oder mehreren ein bisschen mehr erzählen?

Wir haben zum Beispiel Kaffees von den Galapagos Inseln, oder wildwachsenden Kaffee aus dem äthiopischen Hochlande. Ein ebenfalls besonderer Kaffee ist Kaffee kommt aus Ecuador, Vilcabamba, auch bekannt als „das Tal der Hundertjährigen“.  Hier werden viele Einwohner sehr alt, viele über hundert Jahre, und es gibt bis heute noch keine fundierte wissenschaftliche Erklärung dafür. Ich vermute jedoch, dass es am Genuss des Kaffees liegen könnte.

Wie geht es der Kaffeerösterei konstanz jetzt in den zeiten der Pandemie?

Uns geht es glücklicherweise gut. Der Kaffeekonsum schein krisenfest zu sein. Die Umsätze unseres Onlineshops sind seit Beginn der Pandemie beträchtlich gewachsen. Wir beliefern auch Handelsketten und Supermärkte. Auch da greift der Verbraucher immer mehr zu hochwertigen Produkten, unser Kaffee gehört eindeutig dazu. Unser Ladengeschäft in der Konstanzer Innenstadt darf ebenfalls geöffnet bleiben.  

Unsere Seminare sind natürlich untersagt, darum haben wir auf Webseminare umgeschwenkt. Diese laufen auch gut, aber können die wahren Seminare nicht ersetzen.

Hast du einen letzten tipp für unsere leser?

Ich empfehle hochwertige Kaffees zu trinken, am besten sortenrein und schwarz, natürlich ohne Zucker. Nur so schmecke ich die feinen Unterschiede. Es gibt Sorten, aus denen man Früchte, Beeren, Gewürze, Süßholz, Nüsse oder Schokolade herausschmecken kann. Das macht Kaffeetrinken auch so spannend ähnlich wie gute Weine. Wir bedanken uns herzlichst bei Rolf Bernhardt von der Kaffeerösterei Konstanz für das tolle Interview und wünschen Ihm und dem ganzen Team weiterhin alles Gute.

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